„Passion“ – Gefühle und Seelenzustände

Ausstellung im Thomassaal des Dominikanerklosters

Seien Sie willkommen und betrachten Sie die Bilder „Passion“ von Stefan Gyalai. Die Bilder, die noch bis zum 9. April 2023 im Thomassaal unseres Dominikanerklosters in Wien zu sehen sind, führen entlang der linken Wand mit ihren Themen hin zum Kreuz. Doch das Kreuz ist nicht Ende – das Gegenüber, der „Weg hinaus“ ist Auferstehung und Leben.

Beginnen Sie mit dem ersten Bild links an der Langwand. Gelb als Farbe der Eifersucht, des Gegeneinanders – all dessen, das im Hass gipfelt. Musste Jesus nicht eben diese menschliche Haltung erfahren? War diese nicht der Beginn des Kreuzes? Er hat die Ablehnung ertragen, getragen bis ans Kreuz, um sie umzukehren. Bleibt unsere Welt, bleiben wir nicht allzu oft im Gegeneinander, in der Ablehnung, im Hass stecken?

Tiefes Violett als Farbe der Verzweiflung. Wie vielen Menschen in tiefer Verzweiflung ist Jesus begegnet! Wie oft musste er erleben, dass Menschen einander in die Verzweiflung stürzen! Befreien wollte er davon, indem er auf sich nahm – alles, was Verzweiflung auslöst. Lassen wir uns befreien? Befreien wir einander? Oder verursachen wir von neuem Verzweiflung, bei anderen, bei uns?

Die Farbe nicht mehr leuchtend – der Verrat leuchtet nicht! Mit einem Kuss wird Jesus verraten. Und doch nimmt er die Folgen des Verrates auf sich – das Kreuz. Dem Kuss wollte er durch das Kreuz das Verleumderische nehmen. Die Reinheit der Liebe retten. Und die Menschheit heute, wir? Ist die Liebe rein, der Kuss ehrlich? Oder…?

Das Kreuz – auf das Kreuz hin führt all das, was wir gesehen haben. Dornen einerseits, geprägt durch Leid und Sünde, vom Menschen dem Menschen angetan. Und doch: die Dornen des Kreuzes sind „Mauerhaken“. Etwas, das Halt, Festigkeit, Bestand gibt. Im Kreuz nimmt Jesus Hass, Verzweiflung, Verrat und all das andere als Dornen auf sich, um dem Menschen, uns, die ursprüngliche Haltung der Verbundenheit mit Gott zurückzugeben.

Das Kreuz ist Wendepunkt unseres Weges. Im Gegenüber des Kreuzes ist Auferstehung und ewiges Leben. Durch Jesu Kreuz und Auferstehung ist uns der Weg hinaus, ins Leben geöffnet! Ein Weg, der nicht endet in dieser Welt, sondern hineinführt in die Gegenwart Gottes.

Mögen diese Bilder uns Erinnerung sein, was uns in Jesus geschenkt wird: LEBEN IN FÜLLE!

Ort der Ausstellung:
Dominikanerkloster, Thomassaal, Postgasse 4, 1010 Wien

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Freitags, 24.02., 03.03., 10.03., 17.03., 31.03. und 07.04.
von 16.50-17.20 Uhr,
jeweils anschließend Kreuzwegandacht.
Sonntags, 26.02., 05.03., 12.03., 19.03., 26.03., 02.04. und 09.04.
von 11 bis 12 Uhr.

Meditationsabend am 31.3., 19.30 Uhr im Thomassaal
Mit Werken von J.S. Bach, J. Brahms und F. Liszt für die Fastenzeit (Klaviertranskriptionen) –
in Anwesenheit des Künstlers.
Lesung: fr. Günter Reitzi OP
Klavier: Rié Suzuki-Capek

Die Bilder der Ausstellung (alle Acryl auf Leinwand, 60×80 cm), obere Reihe von links: „Das Schlimmste ist der Hass“, „Verzweiflung“, „Verrat“; untere Reihe, Mitte: „Auferstehung“; untere Reihe, rechts: „Das ewige Leben“.

Das sagt der Künstler:

„Die Bilder dieser Ausstellung „Hass“, „Verrat“, „Verzweiflung“, „Auferstehung“, und „Ewiges Leben“ sollen Gefühle und Seelenzustände zeigen, die Christus mit den Menschen teilt. Diese können schön, aber auch zerstörerisch sein. Mein Wunsch ist es, (m)einer inneren Wirklichkeit anhand dieser Themen durch malerische Ausdrucksmittel sichtbare, berührbare, analoge Gestalt zu geben und dabei den jahrhundertealten sakralen Raum des Dominikanerklosters bewusst mitzudenken.“