Freude bei den Dominikanern über ihren neuen Diakon

Einen weiteren Meilenstein in seiner ganz persönlichen Berufungsgeschichte hat am Samstag, 15. April 2023, Frater Justinus Grebowicz OP erreicht: Der 28-jährige Dominikaner wurde vom Augsburger Weihbischof Florian Wörner, der ihn vor gut einem halben Jahr bei einer Fußpilgertour in Südfrankreich auf den Spuren des heiligen Dominikus kennengelernt hatte, zum Diakon geweiht. Zahlreiche Menschen haben an der Zeremonie in der Wiener Dominikanerkirche S. Maria Rotunda teilgenommen. Unter ihnen Familienmitglieder des Weihekandidaten, Mitbrüder, -schwestern und Mitglieder der Laiengemeinschaft. Sie feierten die Diakonenweihe mit und begleiteten den gebürtigen Sauerländer im Gebet.

In seiner Predigt betonte der Weihbischof, dass das Diakonat ein Dienstamt der Kirche sei. „Ein wesentlicher Dienst des Diakons, erst recht eines Diakons im Dominikaner-Orden“, so Weihbischof Wörner, „ist es, Gottes Wort zu verkünden, und damit ihm und den Menschen zu dienen. Das steckt gewissermaßen in eurer DNA als Dominikaner, das von Herzen, mit ganzer Kraft, mit der Kraft des heiligen Geistes zu tun. Prediger nennt man die Dominikaner von Anfang an. Es ist wie bei den ersten Zeugen des Glaubens, die dem Auferstandenen begegnet sind: Sie konnten nicht schweigen angesichts dessen, was sie erlebt haben. ,Sie gingen und berichteten‘ , heißt es gleich zweimal im eben gehörten Evangelium.“ Frater Justinus werde künftig in der heiligen Messe die Aufgabe haben, das Evangelium vorzutragen. Er werde die Aufgabe haben, und damit autorisiert sein, zu predigen, das Wort Gottes an unterschiedlichen Stellen zu bezeugen. Sich für dieses Wort wirklich hineinzuknien, wie es der Herr bei der Fußwaschung getan habe – und nicht nur da –, dazu wünsche er, der Weihbischof, Frater Justinus „viel Freude und die Kraft des heiligen Geistes“.

Nach der Handauflegung und dem Weihegebet überreichte der Weihbischof dem Neugeweihten das Evangeliar mit den Worten: „Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben; war du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben.“ –Im Anschluss an die Diakonenweihe wird Frater Justinus noch bis September in Wien bleiben. Dann wechselt er in den Berliner Konvent St. Paulus.

Warstein/D. – Wien – Berlin

Frater Justinus Grebowicz OP wurde am 4. Mai 1994 im sauerländischen Warstein/D. geboren. 2016 ist er in den Dominikanerorden eingetreten und legte am 17. März 2018 die einfache Profess ab. Seit März 2018 studiert er Theologie an der Universität Wien. In der Donaumetropole lebt er im Dominikanerkloster, das das sogenannte Studentat der beiden deutschsprachigen Ordensprovinzen, der Provinz Hl. Albert in Süddeutschland und Österreich sowie der norddeutschen Provinz Teutonia, beherbergt. Am 3. Juli 2021 legte Frater Justinus die Feierliche Profess ab. Von 2021 bis 2022 hat er ein Auslandsjahr in den USA gemacht und an der Dominican School of Philosophy and Theology in Berkeley (Kalifornien) studiert. Nach seiner Rückkehr nach Wien hat er sich für den Praktikantenkurs des Erzbischöflichen Priesterseminars Wien, zur Vorbereitung auf den diakonalen Dienst, angemeldet und zeitgleich ein Praktikum in der Pfarre Jedlesee begonnen.

Studentat in Wien

Das Wiener Dominikanerkloster beherbergt das sogenannte Studentat der beiden großen deutschsprachigen Dominikanerprovinzen: der Provinz vom hl. Albert in Süddeutschland und Österreich sowie der norddeutschen Provinz Teutonia. So kommen immer wieder junge Dominikaner nach Abschluss ihres Noviziats im deutschen Worms ins Studentat nach Wien, um hier ihre theologische Aus- oder Weiterbildung zu erhalten. Gemeinsam studieren sie an der Universität. Zum Diakon oder Priester geweiht, verlassen sie anschließend das Kloster wieder, um von der Ordensleitung an anderen Orten eingesetzt zu werden.